Die richtige Druckplatte

Welche Platte eignet sich am Besten

Um dies herauszufinden, möchte ich die Punkte aufgreifen, die für meine Entscheidung wichtig waren.

Erfolgreich getestet habe ich meine Aluplatte mit folgenden Materialien: TPU, ABS, PETG und PLA

  1. Druckbett Größe
  2. Druckbett Material
  3. Druckbett Oberfläche
  4. Druckbett Auflagen
  5. Halt und Haltbarkeit

1. Druckbett Größe

Bis zu einer gewissen Größe ist alles leicht erhältlich, was die Druckbetthaftung, -ablösung und den Wärmetransport einfach gestaltet.

Druckbett Stärke

Für die Planheit entscheidend ist u. a. die Dicke der Platte. Dickere Platten werden mit geringeren Toleranzen angeboten. Man muss aufgrund des Eigengewichts und der Abnutzung der Rollen, durch zusätzliche Belastung, irgendwo einen vernünftigen Mittelweg wählen.

Ich habe für mein Druckbett die wählbaren Stärken und ihre Toleranzen mit dem zusätzlichen Gewicht verglichen und begnügte mich mit einer 10 mm x 500 mm x 500 mm gefrästen Aluplan AlMg4,5Mn Platte von metall-fachandel.de, welche mich auch gut beraten haben. Die Planheitsabweichung von 0,20 - 0,50 mm sowie Dickentoleranz von +- 0,13 (mm vermutlich) ergeben eine Gesamtabweichung von bis zu 0,76 mm was in etwa dem entspricht, was ich an Abweichungen feststellte, beim Nivellieren des Druckers.

Die nutzbare Größe wird natürlich auch durch Klammern und dergleichen eingeschränkt, etwas das man umgehen kann. Bei kleineren Platten kann man zwar gern dünnere verwenden, auch um die Belastung der Rollen zu senken, aber eine gewisse Stärke kann auch eine andere Montagemöglichkeit ermöglichen.

Montage

Eine vollkommen plane Ebene ohne Bohrungen oder Klammern sollte es sein. Folglich bohrte ich Gewinde in die Unterseite. Wer Schwierigkeiten mit dem genauen Anzeichnen hat, benutze einfach seinen Lasercutter dafür. Die Köpfe von den Schrauben müssen außerdem abgeschliffen oder -gesägt werden.

Ein paar Silikon-Dämpfer ersetzen die Federn, damit weniger Spiel für eine stabilere Höhe sorgt. Meine stellte ich selbst her, mit selbst gedruckter Form. Man findet recht schnell etwas brauchbares wie das: www.thingiverse.com/thing:4771005


Ich benutzte hitzeresistentes Silikon und 16 mm Höhe.

2. Druckbett Material

Aluminium oder Stahl mit Kunststoffauflage oder ohne. Wer die Wahl hat, hat die Qual.

Durch das Fräsen der Platte ist sie entspannt. Gefräste Platten verziehen sich also weniger. Während bei Temperaturänderungen gewalzte oder gegossene Platten leichter zu größeren Abweichungen führen.

Die Härte meiner Platte von nur 70 HB entspricht der Härte von Polymethyl. (Plexiglas) und etwa der Härte von Kupfer (75HB), es gibt noch deutlich weicheres Aluminium. Eine Härte von 160 HB entspricht in etwa der mittleren Härte von Chrom-Nickel-Stahl, das wäre deutlich Kratzfester, weshalb ich mich anfangs für die hochfeste Aluminiumplatte interessierte.

3. Druckbett Oberfläche

Als Alternative zur glatten Platte sah ich bei Youtube welche mit rauer Struktur, worauf der Druck sehr gut hielt, ohne zusätzlicher Additive. Doch was geschieht bei häufiger Nutzung, wenn mal etwas fest hält und man es abschaben muss oder nicht fest genug hält und man es mit Haarspray fixiert und es dann abschaben muss?

Das glatte Druckbett ist eine konventionelle Lösung, man kann mit einem glatten Spachtel alles gut wieder runter bekommen. Dabei verschrammt das Druckbett in verträglichem Maße.

Wer jedoch etwas leichter tiefe Kerben ins weiche Aluminium haut, der will vielleicht eine hochfeste Platte testen. Die ist zwar nicht gefräst, aber ich bin neugierig was für Abweichungen beim Nivellieren einzustellen wären. Ohne Beratung hätte ich mir die geholt.

4. Druckbett Auflagen

Dauerdruckplatten gibt es mittlerweile zwar auch für 500 mm x 500 mm, allerdings sind diese wiederum festzukleben oder zu klammern und nicht magnetisch ablösbar. Außerdem wird der Wärmetransport mit jeder zusätzlichen Platte schlechter. Mit dem Problem des Wärmetransports habe ich mich bereits bei der Erstellung meines eigenen Marlins befasst.

Kleinere magnetische Dauerdruckplatten hingegen ermöglichen ein sehr bequemes Ablösen. Wenn man eine Aluminiumplatte hat, wird darauf kein Magnet halten. Es gibt allerdings Dauerdruckplatten Sets, die ein aufklebbares magnetisches Gegenstück mitliefern.

Man kann immer noch eine Dauerdruckplatte aufbringen, wenn die Aluplatte irgendwann zu verbraucht ist. Warum ich keine neue kaufen würde, das liegt daran, dass es ein zu großer Aufwand wäre, mein Heizbrett abzulösen, neue Gewinde zu bohren und das Heizbrett wieder aufzubringen.

Abnehmbare Dauerdruckplatte schließe ich für mich aus. Erstens sind höhere Druckbetttemperaturen für einige ungeeignet. Zweites fällt irgendwas unter die abnehmbare Platte ist es schon falsch nivelliert. Drittens sitzt die Platte falsch, ist sie auch schlecht nivelliert. Es erzeugt zusätzlicher Problemfelder, die man vermeiden kann.

5. Halt und Haltbarkeit

Mit Haarspray habe bisher alles auf dieser ursprünglich glatten Platte fest bekommen. Beim Ablösen hatte ich bisher keine Probleme. Das Haarspray muss natürlich auch mal wieder runter, die Reinigung gehört eben ab und an dazu.

Wie man auf dem Foto sieht, habe ich schon fleißig mit meinem Spachtel darauf herumgeschabt. Optisch ist es schade gegenüber dem hübschen blanken Anblick einer neuen Platte, jedoch wirkt es sich nicht auf den Druck aus, zumindest bisher nicht.

Ich bin mir sicher, dass diese Platte sehr lange halten wird. Entgegen der Glasplatte zuvor, die bei größerer Hitze zersprungen ist, also bei etwa 120 Grad Oberflächentemperatur, wofür das Heizbett auf 170 Grad erhitzt werden musste. Jetzt brauch ich keinen Korrekturfaktor mehr, um die eingestellte Hitze zu erreichen. Allerdings muss man zum Temperatur Messen mit dem Infrarotthermometer etwas Mattes auf das blanke Metall legen.

Fazit

Mit einem glatten Aluminiumdruckbett und etwas Haarspray löst man viele Probleme wie Wärmetransport, stabile Druckbetttemperatur, Ebenheit, Haftung und 100 % Ausnutzung des Arbeitsbereichs. Außerdem sieht es wirklich gut aus.

 

Wofür ich die 100 % des Arbeitsbereichs brauche, erfahrt ihr ein anders Mal.

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