Brettspiel 3D Druck

Kindheitserinnerung das Verrückte Labyrinth

Sehr gern spielte ich das Brettspiel, das verrückte Labyrinth, bei Verwandten als Kind. Hin und wieder dachte man an das Spiel, wenn man gemeinsam zu Familientreffen etwas spielen wollte. Dann schaute ich mich danach auf thingiverse.com um und fand ein verschiebbares 3D Labyrinth, dann fehlten nur noch Spielfiguren und Schätze mit den zugehörigen Karten.

Erstelle ich ein Spiel, dann kann ich es auch modifizieren. Ich dachte mir stets, dass jeder Schatz auch eine Eigenschaft haben sollte. Also dachte ich mir 24 Schätze aus, in 3 Kategorien und suchte mir Modelle und passte sie an oder stellte aus verschiedenen eigene zusammen. Zum Beispiel nahm ich von einer Figur die Schuhe und von einem Vogel die Flügel und baute daraus geflügelte Schuhe, die natürlich die Eigenschaft haben, dass man damit über eine Mauer fliegen kann.

Bei den ersten Spielrunden empfand ich es als ausgeglichen. Das Hinzufügen von Schatzkisten, damit man die Schätze suchen muss, war aufgrund meines guten Erinnerungsvermögens vorteilhaft. Doch natürlich kann man es auch klassisch spielen, die verschärften Regeln sollten jedoch eher begeistern als abschrecken, wie das Obihörnchen.

Das Spielbrett

Es sollte natürlich ein einziges großes Brett sein, also erzeugte ich das Spielbrett mit Blender und den verschiedenen Labyrinth-Teilen. Mit meinem CR-10-S5 sollte es möglich sein, 500 mm x 500 mm zu drucken, das war es auch, allerdings war das schwieriger als erwartet.

Die Schwierigkeit beim Druck war aber hauptsächlich die fehlerhafte Firmware, mit der man stets etwas einmessen konnte, dass danach aber nicht mit dem eingemessenen stimmte, jeden Punkt musste man manuell korrigieren. Eine weitere Schwierigkeit war, dass dazu neu besorgte Material langsamer gedruckt werden musste. Außerdem verzog sich der Druck sehr leicht und hob sich von der Bodenplatte ab, was die richtige Form zerstörte. Als alles sehr gut lief, fiel das Düsen Heizelement aus und die Unterbrechung, sowie das Abkühlen, dass die dumme Firmware dann veranlasste, hat erneut einen Druck zerstört. Schlussendlich habe ich mich mit einem halbwegs guten Druck zufriedengegeben, die meisten würden an dem keinen Mangel erkennen.

Ein Brettspiel in 3D ist weniger leicht zusammenzufalten, daher nimmt es viel Platz ein. Also sollte man einen großen Karton für alle Teile bereithalten, sowie den nötigen Platz dafür.

Die Regeln

Hauptsache man schreibt sich zu Beginn auf, welche Regeln gelten sollen, dann kann man es spielen wie es allen gefällt.

Die Schätze kann man in Truhen verstecken, damit es etwas schwieriger wird. Dem aufmerksamen Spieler hilft sein Erinnerungsvermögen.

Jeder Schatz birgt einen Vor- oder Nachteil. Davor kann man sich schützen, wenn man die richtigen zuerst findet.

Die goldenen sind voller Vorteile, die Silbernen bieten Schutz vor Gefahren und die Rubinfarbenen können launisch sein.

Nach einem abgeschlossenen Zug wird für ein Ereignis gewürfelt. Ob es positiv oder negativ ist, verrät einem schon die Zahl. 1, 2 und 3 eröffnet die Chance auf einen Vorteil sowie 4, 5 und 6 einen Nachteil bringen kann.

Wenn man beispielsweise den äußerst wertvollen Schatz, den Schiffsanker aus purem Gold gefunden hat und man würfelt eine 4, dann wird man eine Runde aussetzen müssen, um sich vom Kräfte zehrenden Transport erholen zu können.
Besonders vorteilhaft hingegen ist der goldene Schatz, Lampe oder Fackel, mit dessen Hilfe noch ein weiterer Zug möglich ist.

Ereigniskarten haben stets eine Voraussetzung. Zum Beispiel das Ereignis Sicherungsschnur ist eine spontane Idee, diese Voraussetzung ist von Anfang an erfüllt, es könnte dem Spieler jedoch abhandenkommen spontane Ideen zu entwickeln, wenn er von einer verzauberten Rose betört wird oder ständig auf sein Smartphone schaut.

Ereignisse, können sowohl vorteilhaft sein als auch Nachteile bringen, es ist in mancher Situation gut sich davor zu schützen und in anderer Nachteilhaft. Der Spieler kann darüber zum Teil selbst entscheiden, wenn er einen goldenen Schatz wie die Eule gefunden hat, ob diese Schutz bieten oder etwas auskundschaften soll.

Karten, Schätze und Figuren

An den Randfarben oder Rückseiten erkennt man die Karten.

  1. Rote mit Würfel 3 oder 4 für Rubinkarten
  2. Silber für Silberkarten
  3. Gold für Goldkarten
  4. Grün für meist vorteilhafte Ereigniskarten
  5. Rot für meist nachteilhafte Ereigniskarten

Es gibt zwischen den bildhaften Darstellungen und den Objekten, die ich gedruckt habe, einige kleine Unterschiede im Aussehen, aber bisher gab es keine Schwierigkeiten, das zu erkennen, es sei denn, jemand kann einen Adler und eine Eule verwechseln.

Die Silberkarten stehen in direkter Verbindung mit den Ereigniskarten, vieles wird nur durch die Silberkarten möglich oder dank dieser verhindert.

Es sind außerdem nicht alles 3D Drucke, denn das Strickzeug besteht tatsächlich aus zwei Zahnstocher und einem kleinen grünen Wollfaden.

Da es sich um ein experimentelles Spiel handelt, weil ich es mir zum Teil selbst ausgedacht habe und alle Teile selbst gefertigt worden, gibt es natürlich auch Änderungen während der Erstellung. So entschied ich erst, die Truhen zu bemalen und dann lehnte ich es doch ab, weil ich davon ausging, dass man eine Truhe anhand der Bemalung wiedererkennen könnte und diese aber zu Stiftung maximaler Verwirrung identisch aussehen sollten.

Bei den Figuren habe ich viel ausprobiert und festgestellt, was für Probleme beim 3D Druck auftreten können. Nach einer neuen Düse und einer Verringerung der Druckgeschwindigkeit kamen noch ganz ansehnliche Figuren zustande. Auf einen einwandfreien Druck verzichtete ich, weil mir ein guter Druck für meinen Prototyp des Spiels genügt.

Wie immer bei mir gibt es Besonderheiten, wie beispielsweise die Spinnenkarte, die einzig ein Bild verwendet, dass so aussieht, als ob eine richtig dicke Spinne auf der Karte hockt.

Der 3D Druck

Jeder G-Code, den ich zum Druck benutzt habe, ist gespeichert worden. Gedruckt wurden 24 Truhen, 24 Schätze, 8 Spielfiguren, ein Spielfeld von 500 mm x 500 mm mit 16 Mauerteilen und 34 Mauerteile. Ohne zuvor die Teile je gedruckt zu haben, wurde es meist beim ersten Versucht zufriedenstellend. Einige wurden dafür sogar extra frisch gezeichnet, in Blender und FreeCAD. Dazu malte und beschriftete ich 40 Karten, die Bilder sind zwar größten Teils von freien Quellen wie clipsafarie, aber angepasst und eingepasst werden mussten die auch.

Leider erhielt ich nirgends richtige Spielkarten, also die, welche mit schwarzen Kleber innen blickdicht werden, also reichten dicke bedruckbare Visitenkarten.

Es gefiel auf anhieb

Obwohl die Mauerteile etwas besser abgerundet sein könnten, damit sie sich leichter schieben lassen, waren die ersten Partien sehr gut gelungen. Ich fand es ganz ausgeglichen und unterhaltsam, dass ich, bei der ersten Partie mit der Familie, sofort zu den richtigen Truhen unterwegs war und ich deshalb gewonnen habe, war natürlich nur Glück.

Die klassische Variante behält sicher ihren Charme und ist natürlich auch spielbar, man braucht nur die Schätze aus den Truhen heraus zu kramen und gleichmäßig zu verteilen.

Es ist schon etwas Besonderes, so ein Einzelstück zu bespielen.

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