Wem nutzt der Datenschutz

Zum Thema Datenschutz gibt es sehr zahlreiche Seiten, viele schreiben ähnliches, immer ist es etwas anders. Das liegt daran, dass es kontinuierlich verändert wird, nur so kann es ständig Geld einbringen. Es erinnert mich daran, wie sehr lang haltbare Glühbirnen ersetzt wurden durch schnell kaputt gehende „nachhaltigere“ Variationen. Die wahrscheinlich gar nicht so viel nachhaltiger sind, dafür allerdings in planbarer Menge und Gewinn optimiert, stets neu gekauft werden müssen.

Nun interessiert mich auf welche Weise der moderne Datenschutz nachhaltig ist. Dazu befasse ich mich mit folgenden Fragen und schließe mit meinem Fazit.

Welchen Nutzen bringt der Datenschutz

Natürlich geht es um den Schutz der personenbezogenen Daten. Die bei Selbständigen sowieso öffentlich zugänglich sind, aber die dürfen trotzdem nur für legitime Zwecke verwendet werden und das regelt der Datenschutz.

Das Auskunftsrecht und das Recht auf Vergessenwerden sowie Löschung sollten einem eigentlich die Werkzeuge sein, selbst zu bestimmen, wer Daten vorhält. Aber Postanschriften dürfen trotzdem verwendet werden. Dazu gibt es Sonderregeln für öffentliche Einrichtungen sowie Vorhaltepflichten, die dafür sorgen, dass ich immer wieder beobachten kann, wie meine Daten irgendwo auftauchen, wo sie eigentlich nichts zu suchen haben dürften.

So tauchten erst vor kurzem komplette E-Mail Korrespondenzen auf, die etwa vier Jahre alt sind und nun als Versuch Verwendung finden, mir Trojaner zuzustellen. Über ein Datenleck bei dem Gesprächspartner, einem Onlinehändler, war mir nichts bekannt.

Folgen wir dem Geld, dann wird uns ein ganz anderer Nutzen schnell offenbar. Rechtsanwälte, die Schutz bieten, vor Abmahnungen. Wenn ich an die Online Webseiten Prüfungsprogramme denke, dann kommt es mir immer so vor, als gehe ich das Risiko ein, dass jemand beim nicht Einkauf von Leistungen abgemahnt werden könnte, dessen Webseite geprüft wird. Schutzgelderpressung würde ich es trotzdem nicht nennen, aber für mich hat der Fakt, für eine fehlerhafte Darstellung online abgemahnt werden zu können, einen üblen bitteren Beigeschmack. Denn man bedenke, dass Firmen an ihrer Haustür kein Impressum aushängen brauchen. Auch braucht der Besucher, der eine Visitenkarte überreicht, keine Datenschutzerklärung unterzeichnen.

Von vielen Spam-Mails, die mittels automatischer Mitteilung zum Löschen nach dem Datenschutz von mir veranlasst wurden, hat nur ein einziger reagiert. Ein Unternehmen, dass ich aufforderte, meine Daten zu löschen, hat sogar noch eine veraltete Einzugsermächtigung für ein auf Zwang neu aufgenommenes Vertragsverhältnis verwendet, nach der Aufforderung alles zu löschen.

Wer verdient am besten am Datenschutz

Da hier Rechtsanwälte oft bevorzugt werden und die Preise dieser Klientel ordentlich drücken im Gesicht, bleibt wenig bei dem auch produktiv tätigen Gesellschaftsanteil hängen, der die Basis für die schafft, welche von der Produktivität anderer leben.

Immer öfter werden monatliche Verträge angeboten, wie bei Versicherungen, welche es seit der allerersten – meiner Meinung nach – mehr als genug gibt. Über die scheinbar geringen monatlichen Kosten wird schlussendlich ordentlich abgesahnt, für die Kunden ist es allerdings günstiger als ein Einzelauftrag beim Rechtsanwalt.

Es wäre wohl Platz, für eine weitere Webseite, die automatisch aktualisierte Datenschutzerklärungen anbietet, zu fairen Preisen.

Wem bringt der Datenschutz einen Vorteil am Markt

Der Großkonzern, der einen aus der Informatik zum Datenschutzbeauftragen ernennen kann, kann so die Kosten dafür günstig abwälzen. Der Datenschützer schafft immaterielle Strukturen, also Vermögensgegenstände, die einen Mehrwert darstellen, womit dessen Kosten abgesetzt werden können.

Durch die verteilten Zuständigkeiten und Tätigkeiten von großen Unternehmen erscheint in deren Online Pflichtangaben nur ein kleiner Teil dessen, was die Dienstleistungs-Informationspflichten-Verordnung hergibt, oder arbeiten die alle ohne Versicherung?!!

Was für Nachteile gibt es und für wen

Klein-Unternehmer erhalten immer mehr Verwaltungsarbeit, die von produktiver Tätigkeit und dem eigentlichen Verdienst abhalten, dafür jedoch zusätzliche Kosten bedeuten.

Es wird zwar vorgegeben, dass der Verwaltungsaufwand stets weniger werden soll und daran gearbeitet wird, es zieht sich allerdings mehr als nur in die Länge.

Es scheint stets nur zu wachsen, der Baum der Vorschriften, die Wurzeln aber zu schwinden, wie die Fachleute, welche produktiven echten Mehrwert schafften, die abwandern. Was mit einem Baum mit fauligen Wurzeln im Wind geschieht, überlasse ich Ihrer Fantasie.

Wie anpassen und vorbereitet sein

Was bleibt ist sich möglichst gut vorbereitet den aufgezwungenen Machwerken derer zu stellen, welche davon leben, was wirklich produktive Menschen schaffen.

Mit den Mustergeneratoren von ratgeberrecht.eu für Datenschutzerklärung und Impressum, kann ein Einzelunternehmer oft schon eine hinreichende Version erhalten. Trotzdem gilt stets, dass man selbst dafür verantwortlich ist. Wer also will, dass eventuelle Abmahnkosten versichert sind, braucht einen versicherten Informatiker (wie mich), einen Rechtsanwalt oder, wenn es auch zukunftssicher sein soll, einen Vertrag für laufende Aktualisierung.

Solange jedoch kein Datenschutzbeauftragter im Unternehmen tätig ist, sollte man selbst Vorsorge treffen. Dafür legt man sich beispielsweise eine Tabelle an, in der man sämtliche Speicherorte auflistet, zusammen mit allen wichtigen Informationen. So kann man bei Anfragen schnell reagieren, Auskunft geben, Löschungen sowie Sperrungen sicher durchführen und seiner Datenschutzerklärung damit auch gerecht werden.

Beispiel für solch eine Tabelle (Diese sollte nicht öffentlich gehandhabt werden):

OrtSpeichermittelDatenWerZweckLöschungSicherheit
FirmensitzFestplatteKontaktdaten, AuftragsdatenHansKontakt, AuftragsabwicklungAutomatisch (im ERP-System) und ManuellVera-Crypt
PartnerCloudTermine, Namen, AdressenFranzKontakt, AuftragsabwicklungManuellSSL/TLS
MobilSim KarteTelefonnummern, NamenHansKontaktManuell (und Sperrung über Anbieter)PIN-Sperre

 

Dazu kommen ein paar Richtlinien:

  1. Keine DSGVO und Telemediengesetz widrigen Apps verwenden
  2. Aktenvernichter für gedrucktes benutzen
  3. Kundendaten, wenn möglich, nicht online speichern
  4. Inländische Anbieter nutzen
  5. Das Bier immer kühl stellen

Fazit

Nachhaltig bringt Datenschutz, den Datenschützern Geld ein, die dafür sorgen, dass Daten in alle Welt gelangen.

Nach Dienstleistungs-Informationspflichten-Verordnung soll u. a. die Versicherung angegeben werden. Ein Kunde wird sich an mich wenden und ich mich an meine Versicherung. Wendet der Kunde sich an meine Versicherung, wird man ihm sagen, dass sie aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Auskunft geben können. Somit wirkt diese Verordnung auf mich, wie eine Gehorsamkeitsübung, wie die große Maskerade auch. Jeder merkt, wie erleichternd es ist und wie gut es sich anfühlt, hat er frische Luft zu atmen und kein Symbol dafür, die Klappe zu halten vorm Gesicht. Die Logik im Falle der Datenweitergabe gebietet, dass man aus sicherheitsrelevanter Sicht nur so wenig Informationen wie nötig preisgibt. Ohne Verstand sowie Luft zum Atmen ist ein geordnetes Leben unmöglich.

Alles kann auch mit gesundem Verstand in gute Wege gelenkt werden, wann immer ein Einzelner mit Fehlschritten alle anderen zu Gehorsamkeitsübungen verpflichtet, glaube ich daran, dass er zu den Profiteuren davon gehört.

Ich bin dafür, dass der Mensch stets frei entscheiden können muss, was er für sich für richtig hält. Es bräuchte nur eine Sensibilisierung für solche Themen, wozu Medien genutzt werden können, dann würde sich, so wie bei mir, eine Selbstverständlichkeit einstellen, mit Daten anderer genauso und sorgsamer umzugehen als mit den eigenen.

„Wir brauchen den Einzelnen, der den Mut hat zu sagen, was er glaubt; was er für richtig findet. Die Abweichler sind unbedingt viel wichtiger als die Mitmarschierer; die Ausnahmen wichtiger als die Regeln, denn da sind die Erneuerungspotentiale. Und ohne den Mut ein Einzelner zu sein degeneriert jede Gruppe – sie ist unmenschlich. Der Mut, ein Einzelner zu sein, ist die Einstiegsbedingung in eine humanitäre Form des Zusammenlebens.“

Zitat von Eugen Drewermann (Theologe & Psychologe)

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